Historie

Historie

Bereits 1972 plante die Familie Christ, selbst eingefleischte Camper, einen Campingplatz zu bauen. Man begab sich auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück und wurde in Lingerhahn fündig. Ca. 100.000 qm Sumpf und Waldgelände um den ehemaligen Mühlenteich von Lingerhahn konnten erworben werden.

Familie Christ eingefleischte Camper

Nach Erledigung aller Formalitäten, wie z. B. der baurechtlichen Genehmigung usw. und als alle Behörden ihr Einverständnis gegeben hatten, in erster Linie der damalige Bürgermeister von Lingerhahn, Herr Külzer, konnte das Unternehmen Campingplatz starten. Vater Heinrich Christ hatte in Koblenz ein großes Abbruchunternehmen und so dauerte es nicht lange, bis die ersten Bagger und LKW anrollten. Zuerst wurde das Gelände durch den Einbau einer Drainage trockengelegt. Es galt, Gräben zu ziehen für Strom, Frisch- und Abwasser. Danach wurde eine Trafostation errichtet und der ehemalige Mühlenteich zu dem heutigen Badeweiher umgebaut. Außerdem legte man Wert auf die natürliche Begebenheit, d. h., es wurde weder Beton noch Asphalt verarbeitet. Danach errichtete man ein großes Sanitätsgebäude mit Einzelwaschkabinen, Duschen, Spülküche sowie Wasch- und Toilettenräumen. Für die zu erwartenden Gäste wurden große Stellflächen, zum Teil auch im Wald, angelegt. Ein Spielplatz für die Kleinen, ein Grillplatz und ein kleines gemütliches Restaurant wurden errichtet.

Pfingsten 1975 war es dann so weit. Der Campingplatz „Am Mühlenteich“ wurde eröffnet. Schnell hatte sich herumgesprochen, dass hier ein Platz für Freizeit und Erholung errichtet worden war.

In den folgenden 25 Jahren entwickelte sich der Platz stetig weiter, und es wurden folgende Investitionen getätigt:

  • 1978 erwarb man als Blickfang einen Wagen der Wuppertaler Schwebebahn, der aufwändig restauriert wurde. Dieser wird heute zu kleinen Gesellschaftsfeiern genutzt.
  • 1982 wurde vom Abbruchunternehmen Heinrich Christ der Koblenzer Wasserturm abgerissen, wobei man die Kuppel vorsichtig abhob und auf den Campingplatz brachte. Heute ist dies die gemütliche Grillhütte, in der schon viele Feste bei Kaminfeuer gefeiert wurden. Ebenfalls in diesem Jahr baute man den Tennisplatz.
  •  1985 errichtete man das Toilettenhaus mit Duschen und Spülküche auf dem neuen Touristikplatz.
  • Kapelle1988 wurden alle Stellplätze mit Fernsehkabelanschluss versehen.
  • 1990 kaufte man noch 30.000 qm Land hinzu, um den Campingplatz zu erweitern. Vater Heinrich erbaute 1995 im Gedenken an seine verstorbene Frau Hella auf diesem Grundstück eine Kapelle, deren aufwändige Arbeiten und Materialien eine Besichtigung wert sind.
  • 1996 baute die Familie Christ das Restaurant um zu der heutigen Gaststätte mit Biergarten.

Diese enormen Anstrengungen wurden natürlich auch belohnt und zogen folgende Auszeichnungen nach sich:

Gleich im ersten Jahr nach der Eröffnung, im Jahre 1976, wurde man Landessieger und errang die Goldmedaille im Bundeswettbewerb. Dies ist die höchste Auszeichnung für einen Campingplatz überhaupt.

  • 1981 erhielt Familie Christ den ADAC Touristikpreis.
  • 1995 wurde man erneut Landessieger.
  • 1996 bekam man im Bundeswettbewerb die Silbermedaille, sprich Platz 2.
  • 1997 wurde der Familie Christ der Campingpreis Rheinland Pfalz verliehen.
  • 2000 fünf Sterne in der Deutschen Camping Platz Klassifizierung.

In allen Campingführern steht der Campingpark „Am Mühlenteich“ als guter bis sehr guter Platz. Dies sind der ADAC, DCC, ANWB, RAC, ASCI und ECC. Vom ECC erhielt die Familie Christ im Jahr 1984 einen Brief, woraus hier ein Satz zitiert sei:

„Der Europa Camping und Caravaningführer verleiht dem Platz die höchste Auszeichnung: Das Prädikat mit allem Komfort, und zählt ihn zu den schönsten Plätzen Europas.“

Die Familie Christ hat für die Camper immer ein offenes Ohr und bietet stets ihre Unterstützung an. Dies wissen nicht nur die ca. 270 Dauercamper zu schätzen, sondern auch die vielen Touristen, die hier alle Jahre wieder Erholung suchen.

Natürlich sprach sich dies auch bei den Campingclubs schnell rund. So war es der ERIBA Club Nordrhein, der sein erstes Treffen schon vor der Eröffnung, nämlich Ostern 1976 hier veranstaltete. Dieses Treffen ging dann auch als Schlamm- und Matschrallye in die Platzgeschichte ein.

Der nächste Club war dann der Mittelrheinische Camping-Club, der von 1979 an bis zum heutigen Tage immer im Oktober hier mit tatkräftiger Unterstützung der Familie Christ sein Abcampen veranstaltet. Auch DCC und ANWB sind hierher zu Treffen gefahren.

Willi und Herry Christ merkt man die Liebe zu ihrem Campingplatz an, wenn man sieht, mit welcher Energie ständig Verschönerungsarbeiten und die anfallenden Instandsetzungsarbeiten täglich gemeistert werden. Da hierfür die dritte Generation, die da Kevin heißt, bereits in den Startlöchern steht, brauchen man sich um die Zukunft dieses schönen Platzes keine Sorgen zu machen.

Laudatio zum 10jährigen Bestehen 1985

1975 – 1985
10 Jahre Campingplatz „Am Mühlenteich“ in Lingerhahn / Hunsrück

Der Plan, einen Campingplatz zu erstellen, reifte bei den Familien Christ in den Jahren 1972/73. Selbst begeisterte Camper, hatten sie auf zahlreichen Fahrten im In und Ausland eine Vielzahl von Campingplätzen kennen gelernt und reichhaltige Erfahrungen gesammelt.

Gestärkt wurden sie in ihrem Vorhaben durch die Tatsache, dass das Camping als Urlaubs und Freizeitform ständig neue Anhänger fand und der Bedarf an geeigneten Campingplätzen. analog stieg. Sie hatten erkannt, dass dieser wachsenden Nachfrage ein Angebot entgegengestellt werden musste, das den Wünschen und Bedürfnissen der Campingurlauber entsprach. So erwarb man ca. 150.000 qm verwildertes Sumpf und Waldgelände um den ehern. Mühlenteich in Lingerhahn. Das Gebiet schien vorzüglich geeignet. In einer Höhe von 300 X00 m zwischen Wald und Feldern gelegen, bot es, verbunden mit einer reinen ozonhaltigen Luft, die Gewähr für Erholung und Ruhe. Hinzu kam die vorzügliche Verkehrsanbindung an die Autobahn A 61. die eine problemlose An und Abfahrt garantierte.

Es begannen die Planungen mit dem anschließenden beschwerlichen Weg der baurechtlichen Genehmigungen durch die verschiedenen Instanzen. Nachdem dann alle Hürden genommen waren und die zuständige Behörde ihr Plazet erteilt hatte, konnte der Plan verwirklicht und mit den arbeiten begonnen werden. Diese war zum großen Teil ein Verdienst des Ortsbürgermeisters der Gemeinde Lingerhahn, Herrn Külzer. der Verbandsgemeinde Emmelshausen sowie der Kreisverwaltung, die sämtlich das Vorhaben von Anfang an unterstützt hatten.

Die Arbeiten begannen! Fortan beherrschten Planierraupen, Bagger, Lastkraftwagen und ein emsiges Treiben die Szene. 8 km Gräben für Abwässer und Strom wurden ausgehoben, 10.000 cbm Erdreich wurden bewegt, nachdem das Gelände zuvor bereits mit 20.000 cbm aufgefüllt worden war. 10 km Drainagerohre, 2 km Trinkwasserleitungen und 2 km Stromleitungen waren zu verlegen. Es entstand eine eigene Trafo Station und der ehemalige. Mühlenteich verwandelte sich nach entsprechendem Ausbau in einen Badeweiher.

Bei all‘ diesen Arbeiten legte man größten Wert auf die Erhaltung der natürlichen Gegebenheiten, denn der Platz sollte eine Oase der Ruhe und Erholung in urwüchsiger Landschaft werden. Statt Asphalt und Beton gab man anderen natürlichen Materialien den Vorrang. In Form und Gestaltung den natürlichen Gegebenheiten angepasst, entstand ein modernes, vollgefliestes Sanitärgebäude mit Kalt und Warmwasserversorgung, Einzelwaschkabinen, geräumigen Duschen, Spülküche und ausreichenden neuzeitlichen Waschräumen und Toiletten. Dazu großzügige Stellflächen, teils in Waldnischen, teils im Freien oder auch in der Nähe des ehem. Mühlenbaches; jeder konnte auf seine Kosten kommen! Sowohl große Spielflächen mit allerlei Spielgeräten für die Kleinen, als auch ein Grillplatz fehlte nicht, ein gemütliches rustikales Restaurant rundete die Sache ab.

Nach harten Wochen und Monaten, wobei den Söhnen Willi und Wolfgang die Erfahrungen des Vaters Heinrich Christ zugute kamen, der Inhaber eines Abbruch Unternehmens war und somit über die notwendigen Gerätschaften verfügte, konnte der Campingplatz „Am Mühlenteich“ zu Pfingsten 1975 seine Pforten öffnen. Schnell hatte sich der gute Ruf herumgesprochen und viele Camper aus der näheren und weiteren Umgebung fanden den Weg nach Lingerhahn, zählte doch der Campingplatz „Am Mühlenteich“ in dieser Zeit zu den besten Südwestdeutschlands. Das Nebeneinander von Touristen und Dauercampern gestaltete sich problemlos, fand doch jeder etwas nach seinem Geschmack. Die Arbeiten an der Platzgestaltung aber gingen weiter. Bäume, Hecken und Sträucher wurden gepflanzt und Fischteiche angelegt.

Bereits 1976, also nur ein Jahr nach der Eröffnung des Platzes, entschlossen sich die Familien Willi und Wolfgang Christ zur Teilnahme am Wettbewerb: „Vorbildliche Campingplätze in der Landschaft“. Von insgesamt 226 Campingplätzen aus dem gesamten Bundesgebiet qualifizierten sich 17 auf Landesebene für den Bundeswettbewerb. Der Campingplatz „Am Mühlenteich“ war als rheinland-pfälzischer Sieger dabei! Die Bemühungen der Familien Christ sollten belohnt werden, denn die Prüfungskommission wusste die hervorragende Einbindung des Platzes in die Landschaft, die vorbildlichen Sanitäreinrichtungen sowie die Spiel und Freiflächen zu würdigen und verlieh dem Campingplatz „Am Mühlenteich“ die Goldmedaille im Bundeswettbewerb 1976. Für die Familien Christ war dieser großartige Erfolg Dank und Ansporn zugleich, aber auch die Verpflichtung, den eingeschlagenen Weg fortzuführen.

In den vergangenen 10 Jahren haben zahlreiche Camper aus dem In und Ausland den Campingplatz „Am Mühlenteich“ kennen und schätzen gelernt. Sie verlebten hier Stunden der Entspannung, Erholung und Gemütlichkeit. Manche Freundschaft wurde geschlossen und für viele Camper ist es eine Selbstverständlichkeit, auf der Fahrt in den Süden oder auf der Rückfahrt einige Tage auf dem Platz zu verbringen. Hier sind es besonders die holländischen Nachbarn, für die der Name „Am Mühlenteich“ ein Begriff geworden ist.

So verwundert auch nicht, dass der Campingplatz „Am Mühlenteich“ mit über 40.000 Übernachtungen im Jahr eine Sonderstellung in Rheinland Pfalz einnimmt. Aber nicht nur Dauer und Touristencamper waren zu Gast in Lingerhahn, auch die Camping Clubs wussten und wissen noch heute Lage, Beschaffenheit und Platzführung zu schätzen. Hier war es der ERIBA CARAVANING CLUB NORDRHEIN e.V. unter seinem damaligen Vorsitzenden Karl Heinz Wirowski, der an Ostern 1976 mit 175 Einheiten als erster Club ein Treffen durchführte. Diese Veranstaltung sollte als die „Matsch und Schlamm Rallye“ in die Platz Chronik eingehen. Weitere Club Treffen folgten.

Im Oktober 1979 veranstaltete der MITTELRHEINISCHE CAMPING CLUB e.V. im ADAC unter seinem damaligen Vorsitzenden Heinz Ickerodt zum ersten Mal sein überregionales Abcampen in Lingerhahn. 180 Einheiten waren der Einladung gefolgt und bereuten ihr Kommen nicht. Das finanzielle Risiko, das der Mittelrheinsche Camping Club und die Familien Christ durch das Aufstellen eines Festzeltes auf sich genommen hatten, wurde durch die Bombenstimmung und den hervorragenden Besuch im Festzelt belohnt.

Dieses Treffen wurde zur Tradition und seit diesem Tag beendet der Mittelrheinische Camping Club e.V. im ADAC jeweils im Oktober die Campingsaison auf dem Campingplatz „Am Mühlenteich“. Auch der DCC führte mehrere Treffen auf dem Platz durch. Es waren aber nicht nur die großen Veranstaltungen, erwähnenswert sind auch die vielen kleinen Treffen, die auf dem Platz stattfanden. Hier sei nur an die Karnevals , Weihnachts- oder Silvesterveranstaltungen erinnert. Diese Beliebtheit kommt natürlich nicht von ungefähr. Sie hat ihren Grund in der Tatsache, dass es besonders bei Clubveranstaltungen nicht nur mit einem ausreichenden Platzangebot getan ist, man braucht vielmehr die Unterstützung und Hilfe der Platzleitung, die bei den Familien Christ über das übliche Maß hinaus vorhanden ist. Ein weiterer Höhepunkt in der Platz Chronik war die Überreichung des ADAC Campingpreises durch den ADAC-Mittelrein e.V. für gute Platzführung und besondere Touristenfreundlichkeit im Jahre 1981. So nimmt es nicht Wunder, dass die Medien auf den Campingplatz aufmerksam wurden. Mehrmals waren der Südwestfunk und das ZDF zu Gast und berichteten in Wort und Bild über den Platz und die Bedeutung des Campings als Urlaubs und Erholungsform.

Es versteht sich von selbst, dass man Vertragsplatz des ADAC, DCC und des niederländischen ANWB wurde und häufig in der Fachpresse des In und Auslandes Erwähnung fand. Trotz all‘ dieser Erfolge ruhten sich die Familien Christ nicht auf ihren Lorbeeren aus. Im Gegenteil, der Platz wurde ständig weiter ausgebaut: Als Grundkonstruktion für eine Grillhütte diente der alte Koblenzer Wasserturm, Terrassen wurden angelegt und es entstanden schmucke Wochenendhäuser. Geblieben ist aber, und das ist der große Verdienst der Familien Christ, die natürliche Einbettung in die Landschaft. Es gibt weder Zäune noch Hecken, keine Vor oder Anbauten verunstalten die Stellplätze. Eine Tatsache, über die sich nicht nur die Umweltschützer freuen. Dass sich die Campingfreunde auf dem Campingplatz „Am Mühlenteich“ wohlfühlen, beweisen die steigenden Übernachtungszahlen der letzten Jahre. Ein Besuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Nur der, der einmal einen klaren Wintertag mit Raureif und Schnee erlebt hat, weiß dieses Idyll, weiß den Platz und weiß die Umgebung auch in der kalten Jahreszeit zu schätzen. Für die Wintersportfreunde bietet der Campingplatz „Am Mühlenteich“ noch eine ganz besondere Attraktion, die vor allem von den Kindern mit Begeisterung angenommen wird: Bei ausreichenden Kältegraden verwandelt sich der platzeigene Badeweiher in eine Schlittschuhbahn. Nur der Ordnung halber sei noch darauf hingewiesen, dass die unmittelbare Umgebung des Platzes hervorragend für Ski Langlauf geeignet ist.

Für die nächsten 10 Jahre den Familien Christ viel Glück und Erfolg beim weiteren Ausbau und bei der Führung des Platzes. Die Zeit bleibt nicht stehen und die Ansprüche werden größer. Die Entwicklung des Campingplatzes „Am Mühlenteich“ in den vergangenen 10 Jahren hat gezeigt, dass die Familien Christ die Zeichen der Zeit erkannt haben und auch in Zukunft alle Möglichkeiten zum Wohle der erholungssuchenden Menschen nutzen werden. Bedenken sollte man allerdings, dass sowohl die Campinggäste als auch die Platzbetreiber Menschen sind. Menschen mit all‘ ihren Stärken und Schwächen, und dass es nicht immer nur nach dem Willen des Einzelnen gehen kann! Es jedem Recht tun zu wollen ist nicht möglich. Toleranz ist das oberste Gebot und es geht nicht ohne guten Willen für ein Miteinander zwischen Platzbesitzern und Gästen zum Wohle beider Seiten!

Ein Chronist.